Beschreibung der Kläranlage

Beschreibung der Kläranlage

Das ankommende Abwasser wird über ein Zulaufpumpwerk der Kläranlage zu gefördert.
Es besteht aus 3 Trocken- und 2 Regenwetterpumpen sowie wird die Förderleistungen der Pumpen über eine Drucksonde die sich im Pumpensumpf befindet, geregelt.

Der Abwasserverband Horlofftal betreibt entsprechend dem Genehmigungsentwurf März 1998 bzw. Mai 2000 eine aerobe Schlammstabilisierung mit gezielter Denitrifikation und Nitrifikation. Die Endausbaugröße der Kläranlage beläuft auf ca. 30.000 Einwohnerwerte.

Mechanische Reinigung

Bei der mechanischen Reinigung werden bis zu 40 Prozent der Schmutzstoffe aus dem Abwasserstrom herausgefiltert.

Rechenanlage

Mit einem Sieb filtert die Rechenanlage grobe Bestandteile wie Essensreste, Kosmetikartikel, Laub, usw. aus dem Abwasser heraus. Das sogenannte Rechengut wird später auf eine Deponie abgefahren.

Sand-und Fettfang

In der zweiten mechanischen Reinigungsstufe werden Sand und Fett aus dem Abwasser gelöst. Dieser Schritt ist wichtig, da sonst die nachfolgenden Maschinen und Pumpen verstopfen könnten.

Der anfallende Sand aus dem belüfteten Sandfang wird in eine Sandwaschanlage gewaschen.

Biologische Reinigung

Die biologische Reinigung erfolgt mittels einer intermittierenden Denitrifikation/Nitrifikation mit vorgeschalteter Phosphorelimination.

Zur evtl. erforderlichen chemischen Phosphatfällung besteht die Möglichkeit EisenIIIChlorid in den Ablauf des Sandfanges als Simultanfällung, sowie als Nachfällung nach den Belebungsbecken dazu zu dosieren, damit der Überwachungswert Pges ganzjährig eingehalten wird.

Das Belebungsbecken 1 ist 2-straßig und besteht jeweils aus drei Becken. Das erste Becken wird als anaerobes Becken zur biologischen Phosphorelimination betrieben. Aus dem Bio-P Becken heraus wird das Abwasser-Belebtschlamm-Gemisch je zur Hälfte in das mittlere bzw. hintere Beckensegment geleitet, in dem jeweils die intermittierende Denitrifikation/Nitrifikation stattfindet.

Das Belebungsbecken 2 ist ebenfalls mit einem anaeroben Becken zurbiologischen Phosphorelimination ausgeführt. 

Als innenliegendes Becken ist die anaerobe Zone von der belüfteten Zone getrennt. Der Zulaufdüker vom Verteiler mündet in den Außenbereich der innenliegenden anaeroben Zone.

Die intermittierend betriebenen Belebungsbeckenzonen sind mit Belüftungselementen und Rührwerken ausgestattet. Die erforderliche Luft wird über 3 Drehkolbenverdichter in der Gebläsestation erzeugt.

Nach den beiden Belebungsbecken fließt das Abwasser-Belebtschlamm-Gemisch in den Messschacht und gelangt danach über ein Verteilerbauwerk auf die beiden Nachklärbecken.

Die Hauptaufgabe von den Nachklärbecken ist es , den belebten Schlamm vom biologisch gereinigten Abwasser zu trennen. In den beiden Nachklärbecken kommen die in den Belebungsbecken gebildeten Bakterien im ruhigen Abwasser zum Absinken. Der größte Teil der Bakterien wird als Impfschlamm (sog. Rücklaufschlamm) zu den Belebungsbecken zurückgeführt, wo sie erneut am Abwasserreinigungsprozess mitwirken und sich vermehren. Die für den biologischen Abbauprozess nicht mehr notwendigen Bakterien werden als Überschussschlamm dem Kreislauf entzogen. 

Durchmesser:     28 m
Tiefe:              4,80 m
Volumen:       2640 m³

Der Rücklaufschlamm wird über einen Schieberschacht aus den beiden Nachklärbecken abgezogen und dem Rücklaufschlammpumpwerk zugeführt. Der Überschussschlamm wird im Bereich des Rücklaufschlammpumpwerkes abgezogen und im freien Gefälle den Dünnschlammpumpen im Betriebsgebäude zugeleitet.

 

Überschussschlammeindickung

Der anfallende Überschussschlamm wird mit Pumpen (täglich ca. 120 m³) aus dem Rücklaufschlammpumpwerk gezogen. Danach läuft der sog. Dünnschlamm über ein Siebband, dies die Aufgabe hat den Schlamm auf ca. 6 % Trockensubstanzgehalt zu entwässern.

Durchsatzleistung  32 m³/h
Täglicher Betrieb    ca. 5 Stunden

Danach wird der dann sog. Dickschlamm in einen Eindicker gepumpt, wo er anschließend mit Kalk & EisenIII-Chlorid zum Pressen aufbereitet wird.

 

Kammerfilterpresse

Der maschinell eingedickte Überschussschlamm wird nach einer Konditionierung mit EisenIII-Chlorid und Kalkhydrat mittels Kammerfilterpresse auf einen TS-Gehalt von ca. 33 % entwässert, der sogenannte Klärschlamm. Dieser Schlamm wird im Schlammlagerplatz gelagert und wird landwirtschaftlich verwertet.

Die Durchsatzleistung der Kammerfilterpresse beläuft sich auf 94 Platten und einer Abmessung von 1,2 x 1,2 auf rund 3,6 t.

Daten aus dem Jahr 2019:

Pressvorgänge:

Presszeit pro Pressvorgang:

Kalk:

EisenIII-Chlorid:

Klärschlamm:

 

661

ca.65 Minuten

220 t

240 t

ca. 2.380 t

Fließbild der Kläranlage Florstadt