Geschichte

Die Geschichte des Abwasserverbandes

Der Abwasserverband Horlofftal wurde im Jahre 1978 gegründet und umfasst die Kommunen Florstadt, Reichelsheim, Echzell und Wölfersheim mit dem Ortsteil Melbach.

Die Stadt Niddatal, mit den Stadtteilen Bönstadt und Wickstadt, wurde durch eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung vom 29. März 1979 an den Verband angeschlossen.

Damals ging man von Gesamtbaukosten für alle Verbandsanlagen (Kläranlage, Regen – Entlastungsanlagen und Verbandskanäle) von über 20,5 Mio. EURO und einem Zeitraum von 10 Jahren aus, bis der Anschluss aller Ortsteile der Verbandsgemeinden erfolgen sollte.

 

Verbandskanalisation / Verbandssammler und Regenentlastungsanlagen

Für den Verbandssammler (Abwasserkanalisation des Verbandes) wurde im August 1978 ein baureifer Entwurf von der Ing.-Gemeinschaft Klein, Florstadt und Meißner, Nidderau aufgestellt. Mit dem Bau wurde Anfang der 80-er begonnen.

Die letzte Regenentlastungsanlage wurde in Nieder-Florstadt im Bereich der Sporthalle im Jahre 1996 umgebaut.

Der letzte zu entwässerndem Ortsteil (Grund-Schwalheim, Gemeinde Echzell) wurde Ende 1993 an den Verbandssammler angeschlossen.

 

Bau der Kläranlage

Die Planung der Abwasserbehandlungsanlage für 30.000 Einwohnerwerte wurde im März 1981 durch das Ing.- Büro Nemetz und Ruess, Schöneck vorgenommen.
Bei dem Verfahrenstyp der Kläranlage handelt es sich um eine aerobe Stabilisierungsanlage.

Die Kläranlage wurde nach 2-jähriger Bauzeit im Februar 1985 offiziell eingeweiht. Die Baukosten lagen bei rund 5,4 Mio. EURO.

Im Jahre 1990 wurde als dritte Reinigungsstufe eine chemische Fällung zur Phosphatreduzierung eingebaut.

 

Erweiterung der Verbandskläranlage

Gesetzliche Forderung: Die Umsetzung der EU (Europäische Union) Richtlinie des Rates vom 21. Mai 1991 zum Schutz von Nord- und Ostsee.
Zur Verringerung der Nährstoffbelastung des Gewässers Nidda wurde die zusätzliche Behandlung des Abwassers zur Reduzierung von Stickstoff- und Phosphorverbindungen, Nitrate und Phosphate erforderlich.

Mit der Einstellung des Verbandsingenieurs Herrn Jost begann im Jahre 1996 die Planung zur Erweiterung der Kläranlage.

Im April 1997 wurde das Ing.- Büro DAR -Deutsche Abwasser Reinigungs GmbH in Wiesbaden mit der Planung der Maßnahme beauftragt. Die Erweiterung wurde auf insgesamt 30.000 EW festgelegt.
Die gesamte Baumaßnahme -Erweiterung der Gruppenkläranlage- sollte bis Ende 2002 abgeschlossen sein. Dieses Ziel wurde auch erfüllt.

Der Landschaft pflegerische Begleitplan wurde durch das Ing.- Büro Zick-Hessler in Wettenberg erstellt.

Der Genehmigungsentwurf wurde im Mai 1998 dem Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Staatliches Umweltamt Frankfurt vorgelegt. Der Genehmigungsbescheid zur geplanten Erweiterung wurde vom RP-StUA im März 1999 erteilt.

Im Januar 2000 erfolgte der Spatenstich zur Erweiterung der Kläranlage.

Die Kosten der Erweiterung lagen bei ca. 6 Mio. Euro.

Im Jahre 2003 bis Anfang 2004 wurde die Baumaßnahme „Aufstockung des Betriebsgebäudes“ durchgeführt. Die Gesamtkosten der Erweiterung , inkl. Der Aufstockung des Betriebsgebäudes beliefen sich auf ca. 6,23 Mio. Euro. Das Land Hessen gewährte für die Erweiterung einen Zuschuss von 2 Mio. Euro.

Im Rahmen der Umsetzung des WRRL-Maßnahmenprogrammes Hessen zur weitergehenden Phosphor-elimination wurde am 10.05.2017 durch das Regierungspräsidium Darmsatdt bereits der Änderungsbescheid zur Anpassung des Überwachungswertes Phosphor gesamt (Pges) erteilt. Ab 01.01.2019 ist der neue Überwachungswert für Pges von 0,7 mg/l statt bisher 1,0 mg/l einzuhalten.

Um den Überwachungswert ganzjährig einzuhalten, wurde 2018 eine neue 2-Punkt-Fällungsanlage errichtet.

Im Herbst 2019 wurde eine Photovoltaik-Anlage mit 99,45 kWp auf den Dächern der Kläranlage installiert. Der dauraus resultierende Strom wird komplett für den Eigenverbrauch genutzt.

 

Mit der Erweiterung der Verbandskläranlage ist das Ziel des Abwasserverbandes sichergestellt worden, die im Verbandsgebiet anfallenden Abwässer auch in den nächsten Jahrzehnten so zu reinigen, dass die Umwelt noch weniger als bisher belastet und das biologische Gleichgewicht nicht weiter gestört wird.